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Schuster:

Schuster: "Diesen Lernprozess müssen wir durchmachen"


Im Transfermarkt-Interview spricht Dirk Schuster über die ungewöhnlichen Umstände seines Einstiegs, seine vorläufige Saison-Bewertung, Bundesliga-Träume, die Forderung nach attraktivem Fußball beim FCK, das schwierige zweite Zweitliga-Jahr 2023/24, seine Weiterentwicklung und den richtigen Umgang mit Terrence Boyd, Julian Niehues & Co.

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Transfermarkt: Wie fällt Ihre Saison-Bewertung einige Spieltage vor Schluss aus?

Schuster: Dass wir bisher eine sehr gute Saison gespielt haben, die ihren Höhepunkt in der letzten englischen Woche mit drei Siegen und neun Punkten im November fand. Wir sind mit einer Euphorie in die Saison gestartet und konnten diese Euphoriewelle weiter reiten und sehr viele Spiele mit großem Herz und großer Mentalität umbiegen, wenngleich wir auch mal den einen oder anderen Rückschlag hatten. Das ist als Aufsteiger aber ganz normal. Und dass es in der Rückrunde ein bisschen schwieriger würde, haben wir alle gewusst, weil uns die Mannschaften inzwischen anders wahrnehmen. Wir waren nicht mehr der Aufsteiger, den man einfach im Vorbeigehen schlägt. Weil wir dem einen oder anderen Gegner ein bisschen wehgetan haben, waren zudem einige Rechnungen offen. Und dieses temporäre Spielglück aus der Hinrunde, mit dem Momentum auf unserer Seite, war zuletzt nicht mehr so vorhanden.

Transfermarkt: Bis zum 19. Spieltag war der FCK sogar Vierter und nah am Spitzentrio dran. Sind Sie ein wenig enttäuscht, dass Sie dieses Niveau nicht halten konnten?

Schuster: Von den Ergebnissen her war beim einen oder anderen etwas Unzufriedenheit da. Aber Enttäuschung ist völlig fehl am Platz. Es ist ein Lernprozess, den wir durchmachen müssen. Zur Winterpause haben wir eine realistische Einschätzung vorgenommen. Wir wollten mit Bodenständigkeit und Demut die Rückrunde bestreiten, mit so vielen Punkten wie möglich. Es war von vornherein klar, dass wir nicht wie das Messer durch die Butter gehen und es mit einem Fingerschnippen einfach so weitergeht. Zum Saisonende ist es natürlich brutal, weil es für viele Mannschaften um den Aufstieg oder den Klassenerhalt geht. Da werden die Messer besonders gewetzt. Unten steht das Wasser bis zum Hals, oben will man an die Sonne. Wir sind stolz auf die Punktezahl, die wir bis jetzt erreicht haben. Wenn uns einer vor der Saison gesagt hätte, dass wir acht Spieltage vor Schluss ziemlich sicher gerettet sind, hätten viele von uns den Vogel gezeigt.

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Transfermarkt: Manche Trainer richten sich kaum nach dem Gegner, sondern wollen stets ihr System und ihre Spielweise durchbringen. Als Paradebeispiel dürfte Hamburgs Tim Walter gelten. Andere Übungsleiter wiederum passen sich stärker dem Gegner an. Wie halten Sie es?

Schuster: Wir arbeiten gegnerorientiert und versuchen im Rahmen unserer Analyse die Stärken und Schwächen des Gegners herauszufiltern, um dem Team Lösungsvorschläge mit auf den Weg zu geben, zumal wir mit der individuellen Qualität nicht immer mithalten können. Wir müssen versuchen, über mannschaftliche Geschlossenheit und Taktik dem HSV oder anderen Mannschaften Paroli zu bieten. Mit einer großen Mentalität und viel taktischer Disziplin gelingt uns das bisher gut.

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Quelle und kompletter Text: Transfermarkt.de

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