Spielbericht Hallescher FC - 1. FC Kaiserslautern 1:1

Ein Punkt ist zwei zu wenig

Ein Punkt ist zwei zu wenig

Foto: Imago Images

Der FCK macht seinem Status als Remis-König der Liga auch beim 1:1 in Halle alle Ehre. Das bereits siebte Unentschieden im elften Spiel lässt die Roten Teufel auf der Stelle treten - die Realität heißt weiter Abstiegskampf.

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Eigentlich ist die Rechnung im Fußball ebenso einfach wie alt: Mit einem Punkt in der Fremde kann man ganz gut leben, solange - und das ist leider die Krux beim 1. FC Kaiserslautern in der Saison 2020/21 - im eigenen Stadion regelmäßig ein Dreier eingefahren wird. Ganz faktisch haben die Roten Teufel vor der Auswärtsfahrt zum Halleschen FC auf dem Betzenberg nämlich noch gar keinen Saisonsieg feiern können. Auswärts und zuhause zusammengezählt ist es bei elf Anläufen ein einziger. Kein Wunder also, dass nach der Punkteteilung an der Saale im Lager der Lautrer einmal mehr der Frust regiert.

Erste Gelegenheit verdaddelt, aber dann trifft Redondo

Im Vorfeld gab der jüngste Aufwärtstrend in den Partien seit dem Tiefpunkt Ende Oktober in Meppen ja durchaus Grund zur Hoffnung. Schließlich hätten die Roten Teufel bei einer besseren Effektivität vor dem gegnerischen Tor am vergangenen Samstag gegen Magdeburg den zweiten Saisonsieg nachlegen müssen. "Die Chancen einfach mal reinmachen", lautete entsprechend die Überschrift und die Vorgabe des Vorberichts auf Der Betze brennt, dem die Kicker im leeren und nur mit einer Zaunfahne mit der Aufschrift "Geisterspiele abschaffen" beflaggten Stadion des HFC auch prompt nachkommen.

Einen feinen Diagonalball von Hikmet Ciftci leitet Adam Hlousek direkt und volley vor das Tor der Gastgeber weiter, wo Kenny Prince Redondo aus kurzer Distanz unter die Latte zur frühen Führung für den FCK einschießt. Vom ganz kurzfristigen Ausfall ihres Kapitäns Carlo Sickinger, der aufgrund muskulärer Probleme beim Aufwärmen passen muss, lassen sich die Gäste angesichts der guten Anfangsphase offensichtlich nicht beeindrucken. Auch wenn der FCK nach wenigen Minuten eine sehr vielversprechende Angriffssitutation über Marvin Pourié und Marlon Ritter ohne Abschluss verstreichen lässt, keimt die Hoffnung, dass es die Elf von Jeff Saibene in Sachen Effektivität dieses Mal besser machen könnte als zuletzt.

"Wir betteln wieder": Ausgleichstor mit Ansage

Noch vor dem Pausenpfiff mischen sich in diese Zuversicht allerdings erste Zweifel. Etwas zufällig leitet der dieses Mal unglücklich agierende Marvin Pourié den Ball an der Strafraumgrenze weiter auf den frei stehenden Redondo, der das Leder anschließend aber nicht an HFC-Schlussmann Sven Müller vorbeibringen kann. Was für eine Chance! Ein 2:0 wäre gegen kurzzeitig drückende, in dieser Saison aber noch nicht wirklich überzeugende Gastgeber wohl schon die halbe Miete gewesen.

Da der zweite Treffer nicht fällt, dominieren auch in den Pausenkommentaren vieler Schreiber im DBB-Forum stattdessen die Sorgen, vor dem was da wohl nach dem Wiederbeginn kommen mag. "Wir betteln wieder", fasst ein Fan die ersten Minuten des zweiten Durchgangs treffend zusammen, ehe Antonios Papadopoulos viel zu einfach nach einem Eckball zum 1:1-Ausgleich einschießen darf. Die Probleme bei Standards hat die Saibene-Mannschaft also nach wie vor nicht abstellen können. Ganz unabhängig davon, ob man Gegentreffer durch Elfmeter nun als Standardtore zählen möchte oder nicht.

Morabet verpasst erneute Führung - FCK steckt im Tabellenkeller fest

In weiteren Spielverlauf nach dem Ausgleich hätte der HFC, bei dem mit Stipe Vucur, Julian Derstroff und Janek Sternberg gleich drei frühere FCK-Profis von Beginn an auflaufen, die Partie fast noch komplett gedreht. Der im Sommer bei den Roten Teufeln gehandelte Terence Boyd setzt den Ball bei seinen beiden Großchancen zum Glück jeweils knapp vorbei. Auf der Gegenseite kommt der eingewechselte Mohamed Morabet nach einer Flanke von Redondo ebenfalls noch zu einer Großchance, trifft völlig blank stehend aber den Ball nicht richtig. Unter dem Strich geht die Punkteteilung somit also in Ordnung.

Womit wir allerdings wieder bei den anfangs formulierten Gedankengängen angelangt sind. Denn für ein "Spiel durchwachsen, Punkt okay"-Resümee sind in der laufenden Saison schon zu viele Ergebnisse in den Sand gesetzt worden. Und wohin ständige Punkteteilungen führen können, hat ja gerade der FCK einst leidvoll erfahren müssen. Auch der Blick auf die aktuelle Tabelle verheißt nichts Gutes. Mit sieben Unentschieden und nur einem Sieg in elf Partien steht Lautern Stand jetzt zwar direkt oberhalb des Striches. Allerdings hat aufgrund Corona-bedingter Spielausfälle von den vier dahinter liegenden Teams nur Duisburg genauso viele Partien absolviert wie der FCK. Und die vorderen Plätze sind ohnehin auch ohne Nachholspiele schon meilenweit entfernt.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Ingo

Weitere Links zum Thema:

- Stimmen zum Spiel: Wieder nur ein Remis: "Das ist einfach zu wenig" (Der Betze brennt)

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