Spielbericht: SC Paderborn - 1. FC Kaiserslautern 0:0

Keine Tore beim Sonntagsausflug nach Ostwestfalen

Keine Tore beim Sonntagsausflug nach Ostwestfalen


Als Fußballfan aus dem schönen Südwesten Deutschlands kann man sich wohl bessere Sonntagsbeschäftigungen vorstellen, als zu einem Auswärtsspiel nach Paderborn zu reisen. Aber es hilft ja nichts, dank dem Aufstieg des SCP und dem „Klassenerhalt“ des 1. FC Kaiserslautern war es nach einem Jahr Unterbrechung wieder soweit - knapp 1.500 Schlachtenbummler begleiteten die Roten Teufel am Sonntagmittag nach Ostwestfalen, konnten aber leider nicht mehr als eine Nullnummer und somit einen Punkt mit nach hause nehmen.

Insgesamt bevölkerten 10.345 Zuschauer das neue Paderborner Stadion, in dem der FCK zum ersten Mal antrat. Im Vergleich zu anderen Arenen handelt es sich hierbei um keinen Neubau im typischen „08/15-Stil“, der in den letzten Jahren Einzug in Deutschland gehalten hat, sondern vielmehr um ein interessantes Unikat. Von außen eher einem Einkaufszentrum ähnelnd, sind im Innenbereich einfach meterhohe Wände zu sehen, in welche die vier eher kleinen Tribünen eingehangen wirken wie Blumenkästen in eine Balkonbrüstung - gewöhnungsbedürftig. Positiv hervorzuheben ist allerdings der Gästeblock, welcher stimmungsfördernd von der Eckfahne bis zum Tor gezogen wurde.

Der überschaubare Paderborner Fanblock zeigte ein paar Doppelhalter sowie Schwenkfahnen, feuerte die Heimelf unentwegt an und konnte je nach Spielverlauf auch Teile des restlichen Publikums zum mitmachen bewegen. Auf der gegenüberliegenden Seite sorgten die Lautrer Fans, untermalt von einigen Fahnen sowie einem „Kein Kick vor Zwei“-Spruchband, ebenfalls über 90 Minuten hinweg für Stimmung, wobei es manchmal etwas an der Lautstärke mangelte. Dennoch ein klares Heimspiel für die Gästefans!

Auf dem Spielfeld ließ FCK-Trainer Marco Kurz zum vierten Mal in Folge die gleiche Startelf auflaufen. Also jene Spieler, die mit zwei Siegen und einem Unentschieden einen sehr guten Saisonstart hinlegten. Und die Roten Teufel kamen durch Ivo Ilicevic und Martin Amedick zu ersten Chancen, während Schlussmann Tobias Sippel aber auch einige Bälle der Gastgeber entschärfen musste. Mitte der 1. Halbzeit übernahm der FCK dann jedoch endgültig das Kommando und hätte durch Rodnei in Führung gehen müssen - der brasilianische Abwehrspieler berief sich aber zu sehr auf seine eigentliche Position und köpfte den Ball tatsächlich aus wenigen Zentimetern am Tor vorbei. Pech für Lautern!

Nachdem die Zuschauer einige Nettigkeiten wie „Scheiß Kaiserslautern“ und „Kühe, Schweine, Paderborn“ in einem insgesamt sowohl auf den Rängen als auch auf dem Spielfeld fairen Spiel ausgetauscht hatten, konnte es mit den zweiten 45 Minuten weiter gehen. Hier hatte Paderborn nur noch eine Torchance, doch auch der FCK konnte aus seinen Gelegenheiten keinen Nutzen mehr ziehen. In der Schlussphase neigte sich die Kondition auf beiden Seiten dem Ende zu, so dass die Lautrer sich letztendlich trotz überlegen geführtem Spiel mit einem 0:0-Unentschieden zufrieden geben mussten

Bei der Frage ob Punktgewinn oder -verlust einigten sich sowohl die Mannschaft als auch die mitgereisten Anhänger überwiegend auf die positive Variante. Immerhin können die Roten Teufel mit acht Punkten aus vier Spielen eine weiterhin gute Auftaktbilanz vorweisen und stehen zumindest bis zum Montagsspiel zwischen Düsseldorf und Duisburg weiter auf dem dritten Tabellenplatz. Und am nächsten Spieltag treten dann eben jene Duisburger auf dem Betzenberg an, wo die FCK-Fans zur „Bundesliga-Zeit“ (Freitag, 20:30 Uhr) den nächsten Heimsieg und damit den sehr guten Saisonstart perfekt machen wollen - damit die Sonntagsausflüge nach Paderborn in nächster Zeit endlich der Vergangenheit angehören!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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