Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - Greuther Fürth 0:1

Too young to die, too green to survive!

Nach zwei erfolglosen, dennoch viel versprechenden Spielen nun also gegen Bruno Labbadias Truppe! Zwei Dinge vorneweg: Erstens, an die, die nicht da waren: Wer lieber auf ein Weinfest geht, oder wer denkt, dass Greuther Fürth auch ohne Unterstützung weggeputzt wird, der soll auch bitte gegen Mainz oder Köln zu Hause bleiben! Ich glaube ich brauch nicht zu erwähnen, wen ich von dieser Kritik ausschließe, dafür kennt ihr mich zu gut! Zweitens, an die, die da waren: Was für eine erbärmliche Vorstellung! Erst nur 22.500 Zuschauer, dann nix machen, die Kaubacken nicht aufkriegen... Zu heiß oder was? Dann noch die Dreistigkeit besitzen, nach 20 Minuten zu pfeifen! Gegen wen? Gegen euch selbst?

Der FCK diesmal sehr verändert aufgrund der Sperren und sonstigen Ausfälle. Fabian Schönheim ersetzt wieder Alexander Bugera, der wieder genesene Aimen Demai soll Patrice Bernier wettmachen oder doch der Steffen Bohl? Herzlich willkommen zurück auf jeden Fall, Aimen. Wir brauchen Dich dringender denn je! Sergej Neubauer spielt von Anfang an, Sebastian Reinert wieder nur draußen!? Na gut, ich war nicht im Training, Kjetil! Ansonsten gleiche Taktik.

Die Roten Teufel versuchen gar nicht erst Fürth unter Druck zu setzen, sondern warten ab. In der Kette stehen Mathieu Beda und Sven Müller wackelig, Schönheim weiß eigentlich erst gar nicht wohin er sich orientieren soll. Nur Moussa Ouattara spielt solide und teilweise überragend - bis Spielende ohne Rücksicht auf Verluste. Die Spielvereinigung stört mit frühem Pressing, eigentlich ja unser Ding, und mit Dopplung im Mittelfeld. Die Mittelfeldstrategen Bohl und Neubauer sehen KEIN Land! Erik Jendrisek gelingt kein einziger Pass über 10 Meter, geschweige denn eine sichere Annahme. Er bekommt die Höchststrafe und wird schon nach 36 Minuten für Axel Bellinghausen geopfert. Björn Runström ist bemüht, gibt Gas und erläuft sich Bälle, die aussichtslos scheinen, jedoch ohne Anspielstation oder Abschlussmöglichkeit. Der FCK hat in Hälfte eins nicht eine einzige Torchance!

Fürth macht nach einer halben Stunde etwa locker das Spiel. Aus dem sicheren Mittelfeld heraus ergaben sich vor allem über rechts Chancen, die allerdings meist am Sechzehner in Person von Ouattara ihr Ende fanden. Die Fürther „Stopper-Linie“ steht bereits am Mittelkreis wie eine Eins, und der Betze hat nicht die geringste Idee, wie man da durchbrechen könnte. Die Leistung, die der FCK bot, erinnerte stark an die Spiele der vergangene Saison gegen Aue oder Augsburg.

Die nur 22.500 „Zaungäste“ litten unter den Darbietungen und den Temperaturen, sofern sie nicht der Fürther siebenköpf'˜ger Schar angehörten. Lächerliches von beiden Seiten, Fürth ... ein Traditionsverein und dann diese Auswärtsmeute? War in Erlangen-Süd Schwimmbadfest, oder was?! Nicht erwähnenswert, maximal Oberliga-Reife! Westkurve siehe oben. Der harte Kern, das sind vielleicht noch 15.000 insgesamt. Der Rest: Ein pfeifender, motzender, jammernder Haufen von Nationaltrainern, Klugscheißern und weltoffenen Emanzen. Fußballkenntnis - Fehlanzeige! Schön nur das Spruchband für Macho zum Geburtstag. Alles Gute Jürgen, bleib uns treu! By the way: Florian Fromlowitz diesmal völlig fehlerfrei, im Gegenteil, hielt sogar den Kasten sauber, wenn's eng wurde. Drei hochklassige Paraden, Flo! Diejenigen, die in der ersten Halbzeit schon „Jürgen Macho“-Sprechchöre angestimmt haben, haben in gar keiner Weise kapiert, worum es beim FCK heuer geht!

Der stellungsschwache Schönheim, einfach in jeder Situation zu langsam, zu behäbig, lässt sich in dieser erbärmlichen Halbzeit dazu hinreißen, Nehrig am Trikot zu halten, zugegeben ansonsten hätte der Franke frei vor Fromlo gestanden... Elfmeter für Fürth, korrekt (39.)! Die 1:0-Führung durch Maierhofer, den Ex-Koblenzer, auch vom Spielverlauf her absolut in Ordnung. Lautern auch mit Bellinghausen zu ideenlos. Nur einfach den Turbo anschmeißen reicht nicht, Axel, da muss auch Sinn dabei sein! Verdiente, hoch verdiente Führung für „Brunos Buben“.

Wer in der zweiten Halbzeit ein Feuerwerk auf die Westkurve erwartet hatte, wurde enttäuscht. Mit jeder Einwechslung, wenn auch taktisch und positionell richtig, wurde es schlechter! Nassim Banouas (61.) für Beda, der verletzt war, ansonsten seinen Job machte, und auch Emeka Opara (67.) für Demai, der sein erstes Spiel seit Ende November machte und sicher spielte. „Emma“ war eigentlich überhaupt nicht zu sehen, weil er sich nicht bewegte, nicht lief, sich nicht bemühte, also eine absolute Nullnummer. Banouas spielte hastig, nervös, aber ohne schwerwiegende Fehler. Reinert stand schon an der Linie, wurde aber aufgrund Bedas Verletzung dann doch nicht gebracht. Dabei wäre es so wichtig gewesen, Kjetil, eine ordnende Hand zu haben, zentral versteht sich. Wichtiger, als mit drei Spitzen anzurennen... wer soll denen die Bälle spielen? Der Betze hingegen versuchte im Einzelspiel den Strafraum des Gegners zu erobern oder mit 100-Meter-Pässen über Feld und Land. Kein Spielaufbau, kein Selbstvertrauen, kein Mumm! Fürth musste nur noch stehen und abwarten, ein 2:0 war eher in Reichweite als ein Ausgleich. Das Minimum abzurufen hat gegen den FCK einfach gereicht!

Fazit: Mangelhafte Einstellung oder Taktik haben einen bisher zumindest spielerisch guten Saisonauftakt zunichte gemacht. Enttäuschend vor allem die Protagonisten Bellinghausen, Neubauer, Bohl und Schönheim, weil man da mehr erwarten darf! Kann ja mal passieren, Jungs, aber wie oft noch? Stark nur Fromlowitz und Ouattara, fast Normalform bei Müller und Runström. Beda angeschlagen, vorher aber sehr schwach, Demai noch unfit, also entschuldigt. Stachnik und Jendrisek (eigentlich auch Opara, aber zu kurz) ... ohne Kommentar, sonst wirds beleidigend! Banouas ohne Bewertung. Mannschaftsnote 6! Schlechtestes Heimspiel seit dem 1:3 gegen Nürnberg am 19. November 2005!

Fürth ist kein Aufstiegskandidat, hatte nur einen sehr leichten Gegner! Meine Prognose nach dem Gladbachspiel sollte noch mal überdacht werden. Zwischen Platz 10 und 18 sind in dieser Liga am Ende nur ein paar Punkte Luft, Kjetil! Verdammte Hacke noch mal... Wir haben zu wenige erfahrene Haudegen, die den Mund aufmachen. Zu viel Unbekümmertheit ,die nach einer Koblenz-Niederlage vielleicht schon in Aggressionen innerhalb des Teams umschlägt. Ein solcher Kader ist fahrlässig! Die Jungs sind zu jung zum Verteufeln, aber einfach zu unerfahren zum Überleben!

- Fanfotos vom Spiel

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Rossobianco

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