Spielbericht: 1.FC Kaiserslautern - Bayer Leverkusen 0:0

1.FC Kaiserslautern - Bayer Leverkusen 0:0

Kaiserslautern gegen Leverkusen. Das ist spätestens seit dem 18.Mai 1996 ein besonderes Spiel, doch diesmal wurde durch die Vereinsführung und die Medien noch zusätzliche Brisanz hereingebracht: FCK-Trainer Kurt Jara müsse den Verein im Falle eines erneuten "Berlin-Spiels" - also einer Niederlage ohne Gegenwehr - verlassen, hiess es.
Insgesamt bevölkerten rund 35.000 unentwegte Fans das Fritz-Walter-Stadion, darunter knapp 2.000 aus Leverkusen, die nur Block 1 in der Ostkurve füllen konnten und auch sonst nicht besonders lautstark auffielen. Zu Spielbeginn verschönerten sie den Gästeblock mit ein paar Schwenkfahnen und Doppelhaltern. Erfreuliches gab es aus der Westkurve zu berichten, der Trend aus den vergangenen Heimspielen scheint sich fortzusetzen: Auch heute gab es wieder ein paar neue Schwenkfahnen in den verschiedenen Blöcken zu sehen, was die Kurve optisch noch weiter aufwertet. Weiter so! Die Mannschaft wurde währenddessen mit fordernden Rufen wie "Wir woll'n Euch kämpfen sehn" begrüsst und gab sich auch entsprechend Mühe, auch wenn der berühmte Betzenberg-Kampfgeist aus früheren Tagen mit diesen Spielern nicht erreichbar scheint. Soviel vorweg: Es sollte kein zweites "Berlin-Spiel" werden.
Zu Spielbeginn entwickelte ein offener Schlagabtausch auf unterem Niveau, der sich mit leichter Feldüberlegenheit der Lautrer auch über die gesamten 90 Minuten fortsetzen sollte. Zunächst schossen die Leverkusener innerhalb von Sekunden gleich dreimal aufs Tor, doch in der zweiten Spielminute hatte Ferydoon Zandi die grosse Chance zur FCK-Führung... er köpfte am leeren Tor vorbei. Auch im übrigen Spielverlauf zeigte Zandi, warum er "auswärts besser spielt als zuhause" - ganz einfach, weil es viel schlechter nicht mehr geht, dies war sicher das schlechteste Spiel von Zandi im FCK-Trikot. Auch ansonsten waren alle Leistungen zwischen "Kreisklasse" und "bundesligatauglich" bei den Roten Teufel vertreten, die auswärts schwachen Leverkusener konnten daraus jedoch kein Kapital schlagen. So ging es schliesslich mit einem 0:0 und guter Unterstützung der Fans in die Pause. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Roten Teufel angesichts der aktuellen Situation und den vergangenen Spielen hervorragend unterstützt, es gab weder Pfiffe noch sonstige Unmutsbekundungen. Diese kamen erst zum Ende der 2.Halbzeit, als man der Mannschaft deutlich anmerkte, dass sie mit dem Unentschieden zufrieden ist. Unverständlich! Ist doch der Betzenberg dafür bekannt, dass hier mit dem Kampfgeist der Spieler und der Unterstützung der Fans (beides war heute ansatzweise vorhanden) jeder Gegner geschlagen werden kann. Erst in den letzten Spielminuten - Leverkusens Woronin hatte zwischendurch die Latte getroffen - gab es noch einige gute Chancen für den FCK, doch Hertzsch, Jancker und Altintop vergeben. Es blieb beim 0:0, nichts Halbes und nichts Ganzes. Genauso wurden die Spieler dann auch verabschiedet, der eine Teil der Fans pfiff und der andere Teil spendete aufmunternden Applaus.
Die Folgen aus dieser Nullnummer sind zweierlei: Zum einen bleibt Trainer Jara weiter im Amt (FCK-Boss Jäggi: "Jara ist auf jeden Fall in den Spielen in Hannover und gegen Bielefeld unser Trainer") und zum anderen ist der 1.FC Kaiserslautern mal wieder auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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