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Zweigleisige Planung: Stadionpacht bleibt Knackpunkt

Zweigleisige Planung: Stadionpacht bleibt Knackpunkt


Der 1. FC Kaiserslautern plant zweigleisig: Für den Fall eines Drittliga-Abstiegs will der Klub vorbereitet sein. In der "SWR"-Flutlicht sprachen Patrick Banf und Martin Bader am Sonntagabend über den Stand der Planungen. Der Knackpunkt bleibt weiterhin die Stadionpacht.

Die zwei jüngsten Siege des 1. FC Kaiserslautern haben den Hoffnungen auf den Klassenerhalt Auftrieb gegeben. Die Roten Teufel konnten den Rückstand auf das rettende Ufer halbieren und haben damit schon am kommenden Freitag die Möglichkeit, in Schlagdistanz des Relegationsplatzes zu kommen. "Wir gehen momentan fest davon aus, dass wir in der Liga drinbleiben", betonte der Aufsichtsratsvorsitzende Patrick Banf bei "Flutlicht".

Bader: "Wir wollen keine Zeit verlieren"

Sollte es allerdings am Ende doch nicht mit dem Klassenerhalt klappen, will die Vereinsführung gewappnet sein und treibt die Planungen für einen Abstieg in die 3. Liga parallel voran. Erste Weichen wurden bereits in den vergangenen Wochen gestellt: Mit Martin Bader nahm der neue Sportvorstand seine Arbeit auf, Cheftrainer Michael Frontzeck unterzeichnete einen Vertrag bis 2019, der in beiden Ligen gültig ist. Aus Sicht von Banf wichtige Voraussetzungen, um sofort den direkten Wiederaufstieg anzuvisieren.

Auch Bader, der gemeinsam mit Banf an der Sendung als Gast teilnahm, unterstrich die Bedeutung von personeller Konstanz, auf dem Trainerstuhl und in Sachen Kaderplanung. "Wir wollen keine Zeit verlieren, wenn der Abstiegsfall eintritt, und im Mai noch auf Trainersuche gehen und uns Gedanken machen müssen, wer die neue Mannschaft aufbauen könnte", sagte der 49-Jährige. "Jeder Tag, den du verlierst, ist fatal. Denn die 3. Liga wird nicht lange auf uns warten."

Gespräche mit Spielern stehen an

Daher kündigte Bader Gespräche an. Von mehreren Spielern laufen die Verträge aus, Ausleihen enden. Nach einem Abstieg hätte ein Großteil des aktuellen Teams keine gültigen Arbeitspapiere mehr. "Es geht darum, mit den Spielern zu sprechen und sie davon zu überzeugen, dass der FCK grundsätzlich ein toller Verein ist, auch in der 3. Liga", kündigte Bader an. Einen möglichen Spieleretat von fünf Millionen Euro nach dem Abstieg bezeichnete er als "Top-3-Etat" und gab sich optimistisch: "Die Wirtschaftlichkeit in der 2. und 3. Liga ist eine, die absolut wettbewerbsfähig ist - wenn das Thema Stadionpacht gelöst ist."

Banf: "Das kann der FCK nicht alleine finanzieren"

Das allerdings beschäftigt die Verantwortlichen weiterhin. Laut Banf befindet sich der 1. FC Kaiserslautern in guten Gesprächen mit der Stadt, um die Miete nach einem Abstieg deutlich senken zu können. "Wir müssen schauen, was machbar ist. Da müssen uns die Stadt aber auch vielleicht das Land entgegenkommen", erklärte Banf, machte zugleich aber auch deutlich, dass der FCK in der Vergangenheit viel in das Stadion investiert habe. "Wir haben ein Stadion von 50.000 Zuschauern in einer Stadt mit 100.000 Einwohnern. Wir leisten uns eines der größten WM-Stadien. Das kann der FCK nicht ganz alleine finanzieren. In den letzten 15 Jahren haben wir 60 Millionen für Miete und Reparaturen bezahlt. Und das Stadion wird nicht neuer."

Weiter keine Option ist ein Umzug nach Pirmasens. Banf dementierte Gerüchte, wonach sich der FCK mit dem Stadion auf der Husterhöhe als Ausweichort befasse. Außerdem verwies er darauf, dass das Stadion der FKP nicht drittliga-tauglich ist.

Strasser hat keinen Drittliga-Vertrag

Offen bleibt die Zukunft des pausierenden Jeff Strasser, der sich derzeit von einer verschleppten Grippe erholt. "Jeff hat Vertrag bis 2019 für den Fall, dass der FCK die 2. Bundesliga hält. Für die 3. Liga hat er keinen Vertrag, das war auch sein ausdrücklicher Wunsch in den Verhandlungen mit Boris Notzon", erklärte Bader. Heißt: Wenn der FCK den Klassenerhalt schafft, hat er zwei Cheftrainer unter Vertrag, die er bezahlen muss. "Wenn Jeff gesund ist, ist es klar, dass der FCK alles dafür tun wird, dass er Teil dieser Familie bleibt", betonte Bader. "Aber: Die Gesundheit steht über allem."

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Video: Die komplette "Flutlicht"-Sendung mit Patrick Banf und Martin Bader (SWR-Mediathek)

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