Neues vom Betzenberg

FCK-Vorsitzender Stefan Kuntz im Interview

Stefan Kuntz, Vorstandsvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern, ist nach dem Abstieg der Roten Teufel aus der Fußball-Bundesliga heftiger Kritik ausgesetzt. Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung morgen (19 Uhr) will der 49-Jährige den Weg in die Zukunft aufzeigen. Horst Konzok und Oliver Sperk sprachen mit dem Vereinsschef.

Rheinpfalz: Herr Kuntz, was können die Mitglieder bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung morgen Abend im Fritz-Walter-Stadion vonseiten des FCK-Vorstands erwarten?

Stefan Kuntz: Wir nehmen zu dieser Saison Stellung in allen Bereichen. Als ich im April 2008 hier in der Zweiten Liga angetreten bin, hatte ich vier große Aufgabengebiete: den FCK wirtschaftlich auf gesündere Beine zu stellen, ihn sportlich weiterzuentwickeln, den Verein in der Verwaltung wettbewerbsfähig zu machen und Visionen zu entwickeln. Wir zeigen die Entwicklung auf. Wir versuchen, den Leuten, die sich Sorgen um den FCK machen, diese Ängste zu nehmen. Wir wollen zeigen: Unser System funktioniert nicht nur bei Sonnenschein.

Rheinpfalz: Es kursieren Vorwürfe und Gerüchte, was Ihre Person und Ihre Familie angeht: persönliche Bereicherung der Familie Kuntz bei Spielertransfers, Vetternwirtschaft, Unregelmäßigkeiten in der Bilanz. Wie gehen Sie damit um?

Kuntz: Solche Gerüchte kommen immer dann auf, wenn es sportlich in einem Verein nicht läuft. Unsere 37 Lizenzspieler inklusive der Talente haben 25 verschiedene Berater, mit denen wir zusammenarbeiten. Da kann ich keine ungesunde Nähe zu irgendeinem Berater erkennen. Meine Schwägerin arbeitet nur wegen ihrer Qualifikation bei uns im Fanshop, verdient genau so viel wie alle anderen in vergleichbaren Positionen auch. Die Abläufe im Shop sind tadellos, das Erscheinungsbild ist immer picobello, die Umsätze sind stark gestiegen, das Ergebnis spricht für sich. Und meinen Vorstandskollegen Fritz Grünewalt würde ich in Fußballerdeutsch als Top-Transfer bezeichnen. Zu anderen Verdächtigungen werde ich am Mittwoch die passenden Antworten geben.

Rheinpfalz: Es gibt also einiges zu erwarten am Mittwoch

Kuntz: Bei den aktuellen Zahlen werden wir die Tendenz darlegen, die Bilanzierungsperiode läuft ja noch. Ansonsten werden wir zu Vorwürfen und Verdächtigungen Stellung nehmen. Mit Fakten. Denn nur Fakten zählen.

Rheinpfalz: Wie gut ist der Abstieg aus der Bundesliga wirtschaftlich verkraftbar?

Kuntz: Dass wir allein bei den TV-Geldern empfindliche Einschnitte haben werden, ist klar. Generell steht der Verein auf wesentlich gesünderen Füßen als 2008, als ich ihn übernommen habe. Wir befinden uns vom Etat her im Bereich unserer Konkurrenten um die vorderen Plätze in der Zweiten Liga.

Rheinpfalz: Torwart Kevin Trapp wechselt zu Eintracht Frankfurt. Welche Abgänge wird es sonst noch geben?

Kuntz: Die Leihspieler Kouemaha, Wagner, Jörgensen und Petsos kehren zu ihren Klubs zurück. Mit Itay Shechter und Gil Vermouth wird es Gespräche darüber geben, wo ihre Zukunft liegt. Itay Shechter hat zumindest Gesprächsbedarf angedeutet. Aber da ist noch keine Entscheidung über eine Ausleihe oder einen Verkauf gefallen. Auch sein Verbleib beim FCK ist möglich.

Rheinpfalz: Wie sieht es bei Kapitän Christian Tiffert aus?

Kuntz: Es war eine schwere Saison. Auch für Christian. Wir müssen gemeinsam überlegen, was das Beste für Christian und für den Verein ist. Tendenz: alles offen.

Rheinpfalz: Mit welchen Torhütern geht der FCK in die Zweite Liga?

Kuntz: Der junge Marius Müller hat einen Profivertrag bekommen. Mit Tobias Sippel laufen Vertragsgespräche. Wir suchen dann noch einen weiteren Torwart. Marco Knaller ist noch verletzt, aber wir lassen ihn in dieser schweren Lage nicht hängen.

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Quelle und kompletter Text: Rheinpfalz

Weitere Links zum Thema:

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