Neues vom Betzenberg

Wieschemann: "Vorwürfe frei erfunden"

Der ehemalige Aufsichtsrstavorsitzende Dr. Robert Wieschemann hat sich erneut zu Wort gemeldet. In einem Interview mit dem Internetportal Sport1 wies er nahezu alle Vorwürfe gegen sich und seine ehemaligen Kollegen Jürgen Friedrich und Gerhard Herzog zurück.

Die wichtigsten Auszüge des Interviews:

Sport1: Herr Wieschemann, der 1. FC Kaiserslautern hat das Lizenzierungsverfahren knapp überstanden. Wie stehen Sie zu Vorwürfen, die Sie mit der aktuellen Finanzmisere in Verbindung bringen?

Dr. Robert Wieschemann: Diese Vorwürfe sind alle erfunden und zwar von bestimmten Leuten, zu denen ich mich nicht äußern möchte.

Sport1: Und zu den Vorwürfen?

Wieschemann: Die sind an den Haaren herbeigezogen. Der FCK ist niemals in der Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit gewesen. Dazu hat man die Steuerschuld der Spieler erfunden, die der FCK freiwillig übernommen hat. Erfundene Steuern haben dazu geführt, dass der FCK zahlungsunfähig erschien - was er nie war.

Sport1: Sondern?

Wieschemann: Der Klub hatte ein Vermögen von weit über 100 Millionen Euro (Anm.: Wieschemann meint das Stadion, Trainingsgelände, evtl. Marktwerte der Spieler etc.). Dessen geringfügige Beleihung war vorgesehen, um die im Jahr 2000 ohne Zweifel vorhandene Liquiditätslücke von sechs, sieben Millionen D-Mark zu schließen. Der Rest ist Erfindung oder sind Zahlungen, die ich aufgrund meines Aussscheidens in keiner Weise mehr beurteilen kann.

Sport1: Es wird Ihnen aber vorgeworfen, dass es mit dem Vereinshaushalt schon am Ende Ihrer Amtszeit Probleme gab.

Wieschemann: Das waren Probleme, die fast ausschließlich durch den Wegfall von rund sechs Millionen Euro Einnahmen aus dem Fernsehbereich durch die Kirch-Pleite verursacht waren. Das waren die einzigen Probleme, die wirklich bestanden. Darauf lege ich wert. Alles andere sind bösartige Erfindungen oder völlig abwegige Verhaltensweisen der mir nachfolgenden Vereinsoberen.

Sport1: Apropos Nachfolger: Sehen Sie seit Ihrem Weggang eine Verbesserung der Zustände?

Wieschemann: Nein. Absolut nicht, sondern eine Verschlechterung. Der FCK hat, solange ich im Aufsichtsrat war, in keinem Jahr Probleme mit der Lizenzierung für die Bundesliga oder die Zweite Liga gehabt. Ich sehe mit diesem Personal in der Führungsetage vom Aufsichtsrat angefangen und beim Vorstandsvorsitzenden aufgehört sogar einen eindeutigen Abwärtstrend.

Sport1: Glauben Sie trotzdem, dass der FCK den Abstieg vermeiden kann?

Wieschemann: Ich hoffe inständig, dass Kaiserslautern den Klassenerhalt schafft, weil ich mich diesem Verein nach wie vor sehr verbunden fühle. Dem Verein, wohlgemerkt. Denn der wechselt seine verantwortlichen Personen Gott sei Dank hin und wieder. Wie man zum Beispiel an mir sieht. Es gibt sicher auch Menschen in Kaiserslautern, die sagen: Gott sei Dank, dass der weg ist. Und dass der Herzog und der Friedrich weg sind. Aber es gibt auch sicher eine ganze Menge, die das anders sehen. (...)

Quelle: Der Betze brennt

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