Neues vom Betzenberg

„Immer alles abrufen!“

Cheftrainer Marco Kurz und der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz äußern sich im Interview zu den ersten Wochen der Zusammenarbeit, den Veränderungen rund um den FCK, dem Pokalauftritt und den Zielen für die Saison 2009/10.

Hallo, Stefan Kuntz. Hallo, Marco Kurz. Seit etwas über einen Monat arbeiten Sie beide zusammen. Wie lässt sich der tägliche Austausch an?

Stefan Kuntz: Es läuft ziemlich genau so, wie wir es im Vorfeld abgemacht haben. Wir pflegen einen sehr intensiven Informationsaustausch, der besonders in der Vorbereitungsphase auch wichtig ist. Hierbei halten wir die Wege bewusst sehr kurz, um schnell Entscheidungen zu treffen und nutzen zudem die Hilfe von Co-Trainer und Teammanager Roger Lutz sowie Teambetreuer Marco Haber. Das läuft im Augenblick optimal.

Marco Kurz: Das kann ich nur bestätigen. Die Wege sind kurz und wir tauschen uns über Trainingseindrücke, potentielle Spieler oder bestimmte Fragestellungen schnell und unkompliziert aus.

Marco Kurz, im Rahmen der Trainersuche wurde die FCK-Philosophie kolportiert, die der Cheftrainer mitzutragen habe. Wie stehen Sie zu den Punkten Nachwuchsförderung, Identifikation mit der Region und besonderer Teamfähigkeit?

Marco Kurz: Ich habe das damals auch schon zu Stefan Kuntz gesagt: Alle die Dinge sind für mich alltäglich und meine Arbeit habe ich schon immer ziemlich genau danach ausgeführt. Für mich ist ein solcher Katalog daher eigentlich selbstverständlich. Grundlegend glaube ich, dass ich hier in ein sehr intaktes und homogenes Umfeld gekommen bin. Das Team Vereinsführung und Geschäftsstelle ist eingespielt und wir wollen natürlich versuchen, die Mannschaft ähnlich zu strukturieren. Wie enorm die Identifikation der Menschen mit dem FCK ist spürt man erst, wenn man richtig hier ist. Ich kenne ähnliches von Dortmund oder Schalke und wir wollen ein Verein zu Anfassen sein, worauf ich meine Spieler auch immer hinweise. Es ist keine Selbstverständlichkeit, wenn die Fans mit soviel Herzblut dabei sind. Wir müssen das aber gern machen und nicht aufgesetzt.

Stefan Kuntz: Die FCK-Philosophie entstammt in erster Linie meinen Fußball-Erfahrungen – sowohl grundsätzlicher Lebenserfahrung als auch explizit denen der vergangenen Saison. Es geht besonders darum, was den Verein weiterbringt, wenn man strukturiert perspektivisch denkt. Diese Ideen und Ansätze habe ich im Führungsteam diskutiert und mit dem Aufsichtsrat ausgetauscht. Marco Kurz entspricht unserem Profil ganz genau und konnte sich vom ersten Gespräch an mit diesen Ansätzen identifizieren.

Die Mannschaft soll ehrlichen Fußball bieten. Was verstehen Sie darunter?

Marco Kurz: Die Fans sollen sehen, dass die Mannschaft wirklich alles abrufen will. Dann verzeihen sie auch Fehler. Natürlich kann es nicht immer optimal laufen, aber der Fan muss das Gefühl haben, da ist eine Mannschaft, die möchte gewinnen. Ich möchte, dass der Funke von der Mannschaft zu den Fans überspringt, weil gerade bei den Heimspielen die FCK-Fans der 12. Mann sein müssen, denn die Spieler stehen nicht nur dem Verein, sondern auch den Fans gegenüber in der Verantwortung, alles zu geben. Das wird nicht immer funktionieren. Es wird auch einmal ein Gegner besser sein, aber dafür wird er dann sehr viel tun müssen.

Sie beziehen die Spieler in einige Abläufe mit ein. Warum?

Marco Kurz: Es geht uns darum, dass die Mannschaft unsere Entscheidungen versteht und akzeptiert. Es gibt zum Beispiel keinen Strafenkatalog, sondern einen Verhaltenskatalog und dessen Punkte will ich mit Ihnen durchsprechen und eventuell Punkte einbauen, die sie gerne darin hätten. Letztlich geben wir die Inhalte zwar vor, aber die Spieler sollen mitgenommen werden.

Ihr Training wird als sehr intensiv beschrieben. Worauf kommt es Ihnen an?

Marco Kurz: Sicher haben wir lange und intensive Einheiten, aber dies nicht zuletzt deshalb, weil wir zwischen den einzelnen Übungen Ruhepausen einbauen. Außerdem stellen wir vor jeder Einheit die Schwerpunkte vor. Die Spieler sollen ein Verständnis für Ihren Beruf entwickeln. Wenn wir also eine spezielle Passform trainieren, stelle ich diese vor dem Training anhand einer Tafel vor. Wenn wir Angriffsschemen üben, habe ich eine Tafel draußen, auf der ich es den Spielern bildlich zeigen kann. Dann muss man später auch nicht mehr soviel korrigieren. Wir nehmen uns die Zeit, um alles in Ruhe abzudecken. Letztlich ist die Nettotrainingszeit maßgeblich und die bewegt sich im intensiven aber absolut gesteuerten Rahmen.

(...)

Quelle und kompletter Text: fck.de

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