Neues vom Betzenberg

Bauckhage: "Flaggschiff FCK wieder auf Kurs bringen"

Die Vereinsführung des 1. FC Kaiserslautern hat vor wenigen Minuten die drei neuen Vorstandsmitglieder Hans-Artur Bauckhage, Rolf Landry und Dr. Johannes Ohlinger vorgestellt. Alle drei werden ehrenamtlich für den FCK arbeiten und den hauptamtlichen Vorstand, Erwin Göbel und Arndt Jaworski, ergänzen. Die Zusammenarbeit soll mindestens bis zum Saisonende laufen.

Zunächst ergriff der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Buchholz das Wort. Er gab an, dass die Gespräche mit dem FDP-Politiker Hans-Artur Bauckhage schon seit Wochen liefen: Bauckhage habe auch die Namen Rolf Landry und Dr. Johannes Ohlinger ins Spiel gebracht: „Nach mehreren gemeinsamen Gesprächen sind wir dann zu dem Schluss gekommen, dass eine Zusammenarbeit beim FCK Sinn macht.“

Vorstand und Aufsichtsrat seien von Beginn an über die Gespräche informiert gewesen, hier herrsche kein Konfliktpotential, so Buchholz weiter. „Ich sehe in den Personalien eine Stärkung des 1. FC Kaiserslautern!“

Laut dem Aufsichtsratsvorsitzenden sollten die neuen Vorstandsmitglieder eigentlich erst zur Jahreshauptversammlung präsentiert werden, wo er fest von einer Entlastung des Aufsichtsrates ausgehe. Zur Sicherheit habe man sich nun aber doch auf eine vorzeitige Präsentation am heutigen Donnerstag geeinigt.

Zum Abschluss seiner Eröffnungsrede kritisierte Buchholz noch den Aufruf ehemaliger Spieler wie Axel Roos, die eine Nichtentlastung des Aufsichtsrats fordern. Eine Nichtentlastung sei „eine Katastrophe für den Verein“, wegen Behinderungen bei möglichen Transfers in der Winterpause und wegen der Außendarstellung in den Medien.

Als nächstes ergriff Hans-Artur Bauckhage das Wort, der zunächst erläuterte, warum er dem FCK helfen möchte: „Der 1. FC Kaiserslautern ist nach wie vor einer der ganz großen Traditionsvereine, ein Flaggschiff des deutschen Sports. Dieses Schiff ist ins Schlingern geraten, aber es hat ein Herz: Das sind die Fans und Mitglieder des FCK. Um das Flaggschiff wieder auf Kurs zu bringen, wollen wir einen Schulterschluss mit Vorstand, Fans und ehemaligen Spielern, denen es wirklich um den Verein geht, erreichen.“

Es müsse schnell gehandelt werden, weil jetzt die sportlichen und wirtschaftlichen Weichen für die Zukunft gestellt werden. Die Neuformation des Vorstands zum jetzigen Zeitpunkt sei der einzige Weg, um dem Verein das Erreichen eines entsprechenden Tabellenplatzes zu garantieren. „Wir brauchen Teamgeist, das ist der entscheidende Punkt. Wir brauchen Begeisterung für den FCK, es muss wieder der Funke von der Mannschaft auf die Fans und von den Fans auf die Mannschaft überspringen. Deshalb wollen wir, Herr Landry, Herr Ohlinger und ich mithelfen, das Flaggschiff FCK wieder auf Kurs zu bringen“, so Bauckhage weiter.

Um die wirtschaftliche Lage des Vereins zu verbessern, habe man ebenso wie Dieter Buchholz bereits Gespräche geführt. Hierbei handele es sich um Investoren, nicht um Sponsoren, so Bauckhage weiter. Das Gerücht, wonach der FCK mit einem osteuropäischen Energieversorger spreche, dementierte er nicht, verwies aber darauf, dass es noch keine konkreten Verhandlungsergebnisse gebe. Allerdings müssen die Verhältnisse stimmen, der Club muss bleiben, was er ist, und kein „Polyesterclub“ werden.

Dr. Johannes Ohlinger und Rolf Landry bestätigten nochmals, von Hans-Artur Bauckhage um Hilfe gebeten worden zu. Ohlinger gab an, den FCK bereits in der schwierigen Phase 2002 unterstützt zu haben, was später auch vom Vorstandsvorsitzenden Erwin Göbel bestätigt wurde. „Ich denke, dass wir in den ersten Gesprächen mit möglichen Investoren auf einem guten Weg sind“, so Ohlinger.

Landry gab an, dass man denjenigen, die immer wieder kritisieren und ihre Hilfe anbieten, fordern und sich mit ihnen zusammensetzen werde. Darüber hinaus werde demnächst eine Imagekampagne gestartet, die von Norbert Thines, Horst Eckel und Ottmar Walter inittiert wurde: „Für die 'Initiative Leidenschaft FCK' möchten wir mit werben, immer zusammen zu stehen im Sinne des FCK.“

Nach der Vorstellung der neuen Entscheidungsträger gab der Vorstandsvorsitzende Erwin Göbel sein Statement zu den Veränderungen im Vorstand ab: „Ich begrüße das außerordentlich. Wir werden alles dafür tun, dass wir wieder in eine stabile Situation kommen. Wir wollen einen gemeinsamen Schulterschluss zeigen, um gemeinsam für den FCK zu wirken. Einzig darum geht es.“

Zum Abschluss der Pressekonferenz äußerten sich Bauckhage und Buchholz nochmals zu der finanziellen Situation des Vereins. Bauckhage: „Der FCK ist ganz eindeutig nicht in der Situation, dass er kurz vor dem Konkurs steht, aber er braucht eine gute finanzielle Basis.“ Hier sollen in den nächsten drei bis vier Wochen Ergebnisse präsentiert werden. Buchholz ergänzte, dass die derzeitigen Sponsoren aufgrund der vielen Nebenkriegsschauplätze verärgert seien, dennoch liefen Gespräche über eine Fortsetzung des jeweiligen Sponsorings.

In den kommenden Monaten wird Hans-Artur Bauckhage den Verein als Sprecher des Vorstands vertreten: „Wir sind ein Kollegialorgan, wir werden das Schiff kollegial wieder auf Kurs treffen, wobei ich zwar als Sprecher des Vorstandes nach Außen auftreten werde, was aber nicht gegen ein kollegiales Gremium spricht.“ Vorstandsvorsitzender bleibt allerdings Erwin Göbel.

- Fotos von der Vorstellung der neuen Vorstandsmitglieder

Quelle: Der Betze brennt

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