Neues vom Betzenberg

Große Kulisse und viel Zuspruch beim Auswärtsabschluss

Große Kulisse und viel Zuspruch beim Auswärtsabschluss


7.000 Auswärtsfahrer, aber leider keine Punkte: Die Fans des 1. FC Kaiserslautern prä­sen­tieren sich bei Hertha BSC einmal mehr erstligareif. Die Mannschaft kann dieses Mal nicht mit­halten, erhält aber weiter die volle Unterstützung.

Als vor der Saison die Auswärtsreise nach Berlin auf den vorletzten Spieltag terminiert wurde, noch dazu am verlängerten Wochenende von Christi Himmelfahrt, schien klar: Das wird ein ganz großes Highlight mit 15.000, vielleicht 20.000 oder noch mehr Lautrer Fans im Olympiastadion. Dass der Gästemob nun doch kleiner als damals erwartet ausfiel, liegt vor allem an der wilden Pokal-Reise der Roten Teufel. Ende Januar begleiteten unter der Woche rund 10.000 Betze-Fans ihr Team zum Viertelfinale bei der Hertha, am 25. Mai beim Endspiel werden es vielleicht 30.000 oder mehr werden. Klar, dass da trotz wichtiger Aufgabe im Abstiegskampf das dritte Auswärtsspiel in der Hauptstadt ein bisschen drunter leidet, zumal dieser Tage auch die Hotelkosten explodieren und die (ebenfalls teuren) Zugverbindungen reihenweise abgesagt werden.

Großes "Aber": Die knapp 7.000 Schlachtenbummler, die auch dieses Mal wieder den FCK in Berlin unterstützten, sind trotzdem eine stolze Zahl und immer noch mehr als seit Ewigkeiten bei einem Liga-Auftritt in der Hauptstadt. Beim letzten (Montags-)Spiel im Februar 2013 waren 1.200 Lautrer dabei, ein Jahr vorher im April beim Bundesliga-Abstieg waren es 2.500, davor im November 2005 sogar mal nur 500. Und in der aktuellen Saison waren lediglich im DFB-Pokal bei der Hertha (10.000) und in Koblenz (9.000) mehr Auswärtsfahrer am Start. In der Liga reiht sich das heutige Spiel zusammen mit den Partien in Düsseldorf und auf Schalke an der Spitze ein, dort waren auch jeweils 7.000 FCK-Fans dabei.

FCK-Fans im fast vollen Gästeblock

Das Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern hatte zum Dresscode "Rotes Trikot, weißer Traditionsschal" aufgerufen, dem ein Großteil der Anhänger folgte und so für ein starkes Bild in der Westkurve sorgte. Auch schon ein kleiner Vorgeschmack aufs DFB-Pokal-Finale, in dem die FCK-Fans die bessere Ostkurve bekommen und das Motto "Alle in Rot" lautet.

Der FCK hätte mit einem Sieg den vorzeitigen Klassenerhalt schaffen können, was jedoch nicht gelang: Am Ende hieß es 1:3 aus Lautrer Sicht. Eingeleitet vom Endspurt-Plakat "Gemeinsam zum Klassenerhalt" gab es eine ganze Reihe Spruchbänder im Gästeblock, darunter eine gelungene Replik auf ein Hertha-KSC-Freundschaftsbanner im Heimbereich: "Vereint in den Farben - Vereint gegen alle? Mit München auf die Wiesn - Mit Leverkusen nach Malle". Ex-FCK-Keeper Georg Koch wurde "Viel Kraft" gegen seine Krebserkrankung und den Freunden aus Metz viel Glück fürs Derby gegen Straßburg gewünscht. Außerdem steuerten die Lautrer Exil-Fans von der "Berliner Bagaasch" zwei Spruchbänder bei: "RIP Wutti" und "25 Jahre Leben in Berlin, Herz in der Pfalz".

Die Stimmung im Block war anfangs zum Teil sehr lautstark, flachte dann nach dem dritten Gegentreffer aber merklich und wohl auch irgendwie verständlich ab. Nach dem Spiel gab es trotz der schlechten Leistung keine Pfiffe oder Unmutsbekundungen gegen die Mannschaft, sondern weiterhin volle Unterstützung, frei nach dem Motto: Dann machen wir es eben nächste Woche gemeinsam klar! Die Ausgangslage der Roten Teufel ist immer noch vorteilhaft und sogar morgen könnte schon die Rettung winken, wenn Braunschweig gegen Wehen Wiesbaden gewinnen sollte. Mancher FCK-Fan, der in Berlin dabei war, wird dieses Spiel auf der Rückreise verfolgen. Und wohl fast alle Gästefans des heutigen Tages werden in zwei Wochen wieder in die Hauptstadt reisen - dann zum DFB-Pokal-Finale gegen Leverkusen.

Spruchband im Gästeblock: Mit München auf die Wiesn - Mit Leverkusen nach Malle

Spruchband im Gästeblock: 25 Jahre Leben in Berlin, Herz in der Pfalz

Aufmunterung nach dem Schlusspfiff

Die Hertha durfte sich mit 67.144 Zuschauern, auch dank einer Freikarten-Aktion für Mitglieder, wieder über eine große Kulisse im Olympiastadion freuen. Die Berliner beenden die Saison damit auf Platz 3 der Zuschauertabelle hinter Schalke sowie dem HSV und vor dem FCK. Sportlich ist das Jahr des Zweitliga-Absteigers hingegen mittelmäßig verlaufen, weshalb im letzten Heimspiel auch kaum noch frenetische Stimmung aufkommen wollte. Emotional wurde es nach Schlusspfiff bei der Verabschiedung von Vereinsikone Pal Dardai, der den Verein (mal wieder) als Trainer verlassen muss.

Hertha-Fans in der Ostkurve

Zur kompletten Fotogalerie vom FCK-Auswärtsspiel in Berlin:

- Fotogalerie | 33. Spieltag: Hertha BSC - 1. FC Kaiserslautern

Quelle: Der Betze brennt

Kommentare 200 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken