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Moralischer Sieger FCK:

Moralischer Sieger FCK: "Aufgeben kann man nur Briefe"


Einen Punkt gewonnen oder doch zwei verloren? Beim 1. FC Kaiserslautern überwiegt nach dem Last-Minute-Ausgleich beim VfL Osnabrück die Freude, erneut Moral bewiesen zu haben.

Schuster kontert Schweinsteiger: "Sehen uns nicht als Top-Mannschaft"

Zwei verschossene Elfmeter, einer davon in der Nachspielzeit, reihenweise vergebene Chancen und in letzter Sekunde doch noch das 2:2. Die Roten Teufel erlebten einen sehr speziellen Tag an der Bremer Brücke. Das drücken auch die Statements der Beteiligten nach Spielende aus:

FCK-Trainer Dirk Schuster hob die Comeback-Qualitäten seines Teams hervor, das er im Gegensatz zu VfL-Coach Tobias Schweinsteiger allerdings noch nicht als Top-Mannschaft bezeichnen möchte: "Ich muss erstmal selbst etwas herunterfahren nach dieser Achterbahnfahrt. Wir haben ein emotionales Spiel gesehen, bei dem fast alles dabei war. Wir haben, denke ich, insgesamt ein sehr gutes Auswärtsspiel gezeigt. Zu Beginn haben wir relativ guten Fußball gespielt, machen den Elfmeter nicht, bekommen so im direkten Gegenzug das 0:1 und du fragst dich nach dem 0:2, welcher Film hier eigentlich abläuft. Die Prämisse in der Halbzeitpause war daher, definitiv noch etwas mitzunehmen, woran die Truppe bis zur letzten Minute auch geglaubt hat. Aufgeben ist keine Option. Das Einzige, was aufgegeben werden kann, ist ein Brief. Zwei verschossene Elfmeter sind dennoch ein persönliches Novum für mich. Aber ich möchte keine Schuldzuweisungen verteilen. Wir sehen uns nicht als Top-Mannschaft. Wir haben schon noch ein paar Möglichkeiten, uns zu steigern. Es ärgert mich, wenn man ein Spiel wie heute so ein wenig billig her schenkt. Bei den Gegentoren haben wir kräftig mitgeholfen - einer Spitzenmannschaft passiert so etwas nicht. Es geht darum, den Flow so lange wie möglich fortzusetzen und so schnell wie möglich Richtung 40 Punkte zu marschieren. "

Boris Tomiak war nach seinem späten Ausgleichstreffer selbstverständlich glücklich, nahm sich selbst aber nicht zu wichtig: "Das tut richtig gut. Der Punkt ist insgesamt fast schon zu wenig, aber es ist ein gutes Gefühl, dass man zumindest nicht mit leeren Händen nach Hause fährt, wenn man über 90 Minuten einen so hohen Aufwand betreibt. Dass ich das 2:2 noch mache, ist natürlich ein absoluter Glücksmoment für mich, aber noch viel mehr für die Mannschaft. Dass wir aber immer in der Lage sind, zurückzukommen, haben wir schon in der vergangenen Saison gezeigt, als wir gefühlt in jeder Partie zurückgelegt haben."

Niehues: "Ein Sieg wäre mehr für uns verdient gewesen"

Julian Niehues bemängelte trotz seines Tores zum 1:2 die mangelnde Effizienz vor dem Tor: "Leider müssen wir heute über 'einen Punkt retten' reden. Es war ein hochverdienter Zähler, aber wir müssen vor dem Kasten konsequenter werden. Ein Sieg wäre mehr für uns verdient gewesen, aber wir sind dennoch froh, ein weiteres Spiel ungeschlagen geblieben zu sein. Die Woche ist kurz, am Freitag geht es gegen Hannover weiter."

Auch der ehemalige Osnabrücker Aaron Opoku, der rechtzeitig zur Partie wieder fit geworden war, haderte ein wenig mit der Chancenverwertung: "Wer die Bremer Brücke kennt, weiß, was hier passieren kann. So kurz vor dem Ende noch zurückzukommen, das ist ein sehr schönes Gefühl. Das Stadion bebt, ich kenne das ja noch. So haben wir einen Punkt, aber unter dem Strich haben wir hier insgesamt die besseren Chancen, die wir effektiver nutzen müssen. Jetzt ist es nur ein Zähler, davon geht die Welt nicht unter. Persönlich fühle ich mich gut, für 45 Minuten hat es heute auf jeden Fall gereicht."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Wahnsinn in Osnabrück: Tomiak rettet FCK das 2:2 (Der Betze brennt)

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