Neues vom Betzenberg

"Wie verhext": Lautern trauert verpassten Chancen nach


Der 1. FC Kaiserslautern hadert nach dem 0:1 gegen Hansa Rostock mit den zahlreich vergebenen Torchancen. Trotz der Niederlage nehmen Trainer und Spieler aber auch Positives aus der Partie mit.

"Für uns ist das heute brutal ärgerlich und bitter. Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht, haben teilweise auch gut Fußball gespielt. Was sich aber ein bisschen wie ein roter Faden durch die Partie gezogen hat, war, dass wir vor der Kiste den Killerinstinkt haben vermissen lassen. Wir haben alles versucht, das Spiel noch umzubiegen, doch es sollte nicht sein. Das ist eben auch Zweite Liga. Da bist du heute besser im Ballbesitz, den herausgespielten Chancen und in der Pass-Statistik, aber du verlierst am Ende das Spiel. Das Haar in der Suppe war heute die Abschlussstärke. Wir haben trotzdem auch Fortschritte im Spielerischen gesehen und werden versuchen, das im nächsten Spiel in Nürnberg besser zu machen", fand FCK-Trainer Dirk Schuster nicht nur kritische Worte nach der knappen Niederlage, die die gute Heimserie vorerst beendet.

Luthe: "Unter dem Strich ist das sehr ärgerlich"

Wirklich viele Chancen hatte die Kogge am Betzenberg nicht. Dementsprechend ärgerlich war es natürlich speziell für Keeper Andreas Luthe, dass er eine der wenigen Chancen kurz vor der Halbzeit nicht vereiteln konnte. "Das Gegentor war ein richtiger scheiß Ball, da war ich froh, dass ich ihn irgendwie noch aus dem Sechzehner bekommen habe. Der zweite Schuss war dann auch noch abgefälscht. Das war auch fast alles, was Rostock an Chancen hatte", beschrieb der 35-Jährige die Situation. Zum Spiel selbst hatte Luthe auch positive Worte übrig: "Mit Ball war das heute eine unserer besten Leistungen in der Saison. Wir waren sehr ballsicher, haben wenig Fehler gemacht und haben Hansa eigentlich über 90 Minuten eingeschnürt. Normalerweise müssen wir mindestens ein Tor machen, um zumindest einen Punkt mitzunehmen, so ist es natürlich zu wenig und unterm Strich sehr ärgerlich. Wenn man aber etwas Positives aus dem Spiel mitnehmen möchte, dann, dass es spielerisch ein Schritt nach vorne war. Denn man muss zugeben, dass es nicht unsere Stärke ist, das Spiel zu machen. Das haben wir gut gemacht und können wir für die kommenden Spiele und auch vielleicht die neue Saison mitnehmen."

Niehues: "Hatten das Glück nicht auf unserer Seite"

Lobende Worte für das Lautrer Spiel fand auch Julian Niehues, der heute in einem 4-1-4-1-System als einziger echter Sechser auflief. Während er ausdrücklich die offensive Herangehensweise lobte, trauerte er den verlorenen Punkten nach: "Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gemacht und den Gegner phasenweise richtig an die Wand gespielt. Von mir aus können wir gerne öfter so spielen. Aber das nützt uns alles nichts, wenn wir am Ende keine Punkte haben. Dann schlafen wir einmal hinten und es steht 0:1. Wir hatten einfach das Glück nicht auf unserer Seite."

Boyd: "Ich kann es nicht wahrhaben, dass wir verloren haben"

Sichtbar nach Worten rang nach der Partie Stürmer Terrence Boyd, der nach seiner Gelb-Sperre in die Mannschaft zurückgekehrt war. "Wir müssen uns den Vorwurf machen, kein Tor gemacht zu haben. Wenn man das ganze Spiel nimmt, waren wir die bessere Mannschaft. Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, haben aber das Ding nicht über die Linie gekriegt. Das war wie verhext. Im Fußball geht es darum, ein Tor mehr zu machen als die andere Mannschaft. Ich glaube, die hatten zwei Torschüsse. Positiv ist, dass wir uns viele Chancen erspielt haben. Man kann die Chancen vielleicht noch sauberer herausspielen, dass die Möglichkeiten hundertprozentiger werden. Ich nehme mich da selbst in die Pflicht mit meinen Jungs vorne, dass wir vorne halt die Kiste machen müssen. Ich bin gerade irgendwie am Lächeln, weil ich es nicht wahrhaben kann, dass wir hier verloren haben", erklärte der 32-Jährige nach Spielende.

Zimmer: "Wenn wir gewinnen, brauche ich keinen Ballbesitz"

Nach Lächeln war Kapitän Jean Zimmer nicht zu Mute. Und auch über das Lob, spielerisch dominanter agiert zu haben, konnte sich der 29-Jährige nicht freuen: "Wenn wir das Spiel gewinnen, brauche ich den Ball nicht. Ich wäre heute lieber Rostock mit wenig Ballbesitz, aber mit dem gewonnenen Spiel. Wenn man die Chancen sieht und die Situationen im gegnerischen Strafraum, war das gefühlt so viel wie in der kompletten Rückrunde zusammen. Das Quäntchen Glück hat gefehlt. Rostock hat alles reingeworfen, aber die hatten auch nur zwei Chancen im ganzen Spiel. Man hat gesehen, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten, aber das hat leider nicht geklappt. Wir waren oft im Strafraum gegen eine Mannschaft, die sehr tief stand. Das können wir mitnehmen. Rostock hat auch vor der Führung nicht viel fürs Spiel gemacht. Wir hatten genug Abschlüsse, um ein Tor zu schießen."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen Hansa Rostock

Quelle: Der Betze brennt

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- FCK rennt vergeblich an: 0:1-Niederlage gegen Rostock (Der Betze brennt)

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