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Rafati über Gözütok:

Rafati über Gözütok: "Gelb wäre vertretbar gewesen"


Die Foulspiele von Manfred Starke und Jean Zimmer sowie die rote Karte gegen Anil Gözütok. Beim Nachholspiel zwischen Kaiserslautern und Zwickau hat sich Ex-FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati für liga3-online.de drei Szenen genauer angeschaut.

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Szene 2: Im Mittelfeld geht Anil Gözütok (Kaiserslautern) in Karate-Manier und mit gestrecktem Bein auf Kopfhöhe in einen Zweikampf mit Mike Könnecke (Zwickau). Der Schiedsrichter zeigt glatt Rot. [TV-Bilder - ab Minute 2:50]

Babak Rafati: Der Ball wird vor dem Lauterer Strafraum hoch in die Luft geschossen. Als der Ball herunter kommt, köpft Könnecke den Ball weiter, dabei kommt Gözütok schwungvoll mit gestrecktem Bein in Karate-Manier auf Kopfhöhe und trifft zum Glück fast ins Leere – vielleicht touchiert er ihn an der Schulter. Mit dieser Spielweise, auch wenn kein Treffer/Tritt entsteht, gefährdet Gözütok die Gesundheit von Könnecke und kann bei einem Treffer böse Verletzungen verursachen. Der Schiedsrichter entscheidet auf Rot und hat dafür in dieser Szene - für sich abstrakt betrachtet - Argumente, sodass die rote Karte vertretbar ist. Die Schiedsrichter sind von der FIFA angehalten, insbesondere bei Foulspielen im Kopf-/Gesichtsbereich, konsequent durchzugreifen. Natürlich kann man auch berechtigt argumentieren, dass Gözütok seinen Gegenspieler Könnecke kaum trifft und final im Ergebnis zu einer gelben Karte tendieren. Das wäre hier besser vertretbar gewesen.

Ganz einfach, um eine einheitliche Auslegung anzuwenden. Wenn man in der Szene zuvor - bei der mehr getroffen wird, als in dieser Szene - noch nicht einmal eine gelbe Karte zeigt, ist eine rote Karte in dieser Szene komplett überzogen. Die Kategorisierung der Foulspielbewertungen und die dazugehörige Kartenfarbe passen überhaupt nicht zueinander, wenn man beide Szenen vergleicht. Es geht um Einheitlichkeit und Berechenbarkeit der Spielleitung, damit die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz auf beiden Seiten hergestellt wird. Optimal und einheitlich wäre es gewesen, wenn der Schiedsrichter in beiden Szenen jeweils Gelb oder jeweils Rot gezeigt hätte, wobei ich zu jeweils Gelb tendiere. Sicherlich auch eine Frage der Erfahrung, die oftmals bei den Schiedsrichter in der 3. Liga noch nicht vorhanden beziehungsweise ausgereift ist. Ich kann somit den Ärger der Beteiligten absolut nachvollziehen.

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Quelle und kompletter Text: liga3-online.de

Weitere Links zum Thema:

- Spielbericht FCK-FSV 2:2 | Nackenschlag in letzter Sekunde (Der Betze brennt)

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