Neue DBB-Kolumne "1900 Zeichen"

Wir kämpfen!!!

Wir kämpfen!!!


DBB-Autor Marky stimmt mit 1.900 Zeichen (ungefähr) auf die heißesten Wochen der Saison ein. Warum er voller Vorfreude in die Crunchtime geht - und was jeder von uns beitragen kann.

Irgendwo in der Südpfalz saß ich gestern an einem See. In das Holz der Bank war etwas ganz frisch reingeritzt: "FCK", umrahmt mit einem Herzen. Ich sehe solche Botschaften in letzter Zeit ständig. Zumindest kommt es mir so vor.

Auch auf dem Sportplatz - ich bin Kinder- und Jugend-Trainer hier im Ort - trägt man den 1. FC Kaiserslautern jetzt nicht nur in den Genen, sondern auch über der Haut. Ich entdecke Mini-Ritters, -Redondos, -Tachies und -Aches. Als ich angefangen habe, vor ungefähr drei Jahren, waren es noch ausschließlich Trikots aus der Champions League.

Im März 2021, der FCK hatte gerade in Magdeburg verloren, sah ich meinen Sohn auf unserer Couch hocken - und dachte, er wird wohl nie erfahren, warum sein Vater so eine Leidenschaft für einen Fußballverein entwickeln konnte. Er wird nie spüren, was den Betzenberg ausmacht. Das tat mir wahnsinnig weh. In solchen Momenten geht bei mir dann meist eine Art Notstromaggregat an.

Ich ging in die Küche und schrieb Thomas Hilmes, dem Gründer dieser tollen Seite hier, eine WhatsApp-Nachricht: "Wir müssen irgendwas tun." Jeder kann was machen, auch im Kleinen. Aber ganz ehrlich, niemand hätte damals im Traum daran gedacht, was die kommenden drei Jahre bringen sollten. Es begann eine Zeit, in der sich die Pfalz (und nicht nur die) in ihren FCK frisch verliebt hat. Und dieses Gefühl auch offen zeigt.

In dieser Saison werden wir den zweithöchsten Zuschauerschnitt in der Geschichte des Vereins schaffen. In der Geschäftsstelle kommen sie kaum nach, die Mitgliedsanträge zu bearbeiten. Tausende Auswärtstickets gehen manchmal in Minuten weg. Fanartikel werden knapp.

"Ich möchte, dass das nie wieder aufhört", denke ich eigentlich bei jedem Heimspiel und bin dankbar für jede Minute Betze. Nur wer glaubte alles verloren zu haben, kann das nachvollziehen. Den Wert mancher Dinge erkennt man erst, wenn sie nicht mehr da sind.

Lasst uns dieses alte, frische Fieber und Feuer mit in die kommenden, entscheidenden Wochen nehmen. Die Energie, die uns letztlich unzerstörbar macht. Nichts und niemand kriegt diesen Verein klein. Tatsächlich. Nachweislich. Wovor, liebe Lautrer, sollen wir also Angst haben?!

Wenn unsere Spieler am Samstag hoch auf die Tribünen gucken, dann müssen sie ein Nicken sehen, eine Faust, Mut, Zuversicht.

Wir haben in den vergangenen drei Jahren zahlreiche Spiele gewonnen, bei denen es nicht nur um eine Wurst ging. Mit dem Rücken zur Wand. Seite an Seite. Wir können Crunchtime - wir können K.o-Spiele.

Ich habe meinen engsten FCK-Freunden versprochen, dass wir den Klassenerhalt ausgiebig feiern werden. Dass keine Kosten und Mühen gescheut werden. Vielleicht in Berlin, vielleicht in einem Hof mit Scheune. Dieses Bild habe ich vor Augen.

Lasst uns den Betze noch dreimal vollmachen. Nicht nur Ehrensache, sondern Familienangelegenheit. Lasst uns dafür den roten Anzug aus dem Schrank holen.

Gemeinsam zum Klassenerhalt - gemeinsam unzerstörbar: Mannschaft, Verein, Fans; und nicht zuletzt in den digitalen Anlaufstellen, ob bei "Transfermarkt.de", "Treffpunkt Betze", "Der Betze brennt" oder auf "Instagram" und Co.

Lautrer geben niemals auf - WIR kämpfen!

In eigener Sache: Der Betze brennt hat in mehr als 20 Jahren schon viele Aufs und Abs der Roten Teufel begleitet, und gerade läuft die nächste Runde dieser Achterbahn. DBB-Autor Marky nimmt das zum Anlass, um mal wieder mehr zu schreiben. Mehr nicht im Sinne von zehn DIN-A4-Seiten pro Kolumne, sondern einfach regelmäßiger. Das passt auch besser in seine Lebensrealität. Und er muss keine XXL-Texte mehr in die Tonne kloppen, weil sie von der total, total verrückten Betze-Aktualität überholt wurden. Der Arbeitstitel für die neue Rubrik ist "1900 Zeichen".

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Marc Bartl

Kommentare 30 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken