Kummt Senf druff

Wofür Baslers polemischer Rundumschlag gut sein könnte

Wofür Baslers polemischer Rundumschlag gut sein könnte

Screenshot: SWR Sport

Mario Basler ist als einer der größten Dampfplauderer im Umfeld des 1. FC Kaiserslautern bekannt. Das stellte er auch bei "SWR Sport" wieder unter Beweis. Trotzdem könnte seine Pauschalkritik für etwas gut sein, glaubt DBB-Autor Thomas.

Man müsste Jean Zimmer die Kapitänsbinde über den Kopf stülpen und ihn vom Platz tragen. Marco Antwerpen sollte als FCK-Trainer schon nach sieben Wochen wieder entlassen werden. Und überhaupt, es gibt keine Hoffnung mehr auf den Klassenerhalt, auch die noch verbleibenden zehn Spiele werden in die Hose gehen. Mal ehrlich: Wer soll derartige Sprüche ernst nehmen? Und welche Lösungen sind darin enthalten?

Baslers Maßnahmen: Zimmer raus, Antwerpen weg - und dann?

Diese Aussagen stammen von Ex-Nationalspieler Mario Basler, er tätigte sie am Sonntagabend in "SWR Sport". Dort sagte er auch, dass er gegen Magdeburg zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder ein FCK-Spiel in voller Länge gesehen habe. Die volle Expertise also. Oder auch, dass er Bundesligist Mainz ebenso wie den FCK vor einigen Wochen schon als sicheren Absteiger beurteilt hätte, die Nullfünfer jetzt aber doch wieder gute Chancen hätten. Heute so, morgen so.

Unbestritten sagte Basler auch manch zutreffendes: Dass es in Kaiserslautern wohl Spieler gebe, denen der Ehrgeiz fehle, die sich im Abstiegsfall einfach ein anderes Trikot überstreifen würden, während die weinenden Fans zurück blieben. Dieser Vorwurf trifft nicht auf alle Spieler zu, aber auf manche bestimmt, man kennt das ja. Auch dass es inakzeptabel ist, wenn eine Mannschaft mit Aufsteiger-Etat auf einen Abstiegsplatz stürzt, steht außer Frage. Ein Geschmäckle haben derartige Aussagen dennoch, wenn sie ausgerechnet von Mario Basler kommen. Jenem Basler, der sich damals sein neues Haus in Wattenheim vom FCK finanzieren ließ und als Gegenleistung selbst meist lustlos im roten Trikot herumtrabte. Was der heute 52-Jährige seinerzeit bei seinem Heimatverein so trieb, hat Mitspieler Andreas Buck in seinem Buch "Turbo" eindrücklich geschildert.

Für die FCK-Spieler muss Baslers Bashing eine Zusatzmotivation sein

Was bleibt aber nun aus diesem breitbeinigen TV-Auftritt, über den die Fangemeinde heute diskutiert? Obwohl Basler nicht ernstzunehmen ist, wäre es gut, wenn man seine Aussagen der FCK-Mannschaft vorspielen würde. Über die Medien und das Umfeld werden die Spieler es sowieso mitbekommen. Und dann kann die Devise eigentlich nur lauten: Diesem Typen zeigen wir es jetzt! Wir lassen uns noch nicht abschreiben! Basler schimpft nur über die Probleme, basht pauschal "Die Mannschaft kann nix", aber er liefert keine Lösungen. Die FCK-Spieler hingegen haben noch die Möglichkeit zur Problemlösung. Sie können Basler zeigen, dass sie doch was können. Getreu dem Vereinsmotto: Lautrer geben niemals auf - sie kämpfen!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas Hilmes

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