Interview mit Aufsichtsratskandidat Andreas Boltz

„Ganz genau hinschauen“

„Ganz genau hinschauen“


Andreas Boltz ist vielen FCK-Anhängern bereits als Fanshop-Betreiber und Kandidat für einen Platz in der Fanvertretung bekannt. Nun bewirbt er sich für den Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern. Im Interview mit „Der Betze brennt“ spricht er über die Hürden, die er schon vor der eigentlichen Wahl meistern musste, und über seine Definition der Aufgaben eines Aufsichtsrats.

Der Betze brennt: Hallo Andreas, was bedeutet für Dich „Aufsicht führen“?

Andreas Boltz (45): Wie das Wort Aufsichtsrat schon sagt, geht es hier um die Aufsicht und um die Kontrolle der laufenden Geschäfte des Vorstandes.

Der Betze brennt: Stell Dich doch bitte kurz vor, zunächst beruflich und privat.

Boltz: Ich bin 45 Jahre alt und von Beruf selbständiger Kaufmann in den Bereichen Handel und Dienstleistung. Ich habe einen Sohn von 9 Jahren und mein Hobby ist der 1. FC Kaiserslautern.

Der Betze brennt: Seit wann bist Du dem FCK verfallen und wie äußert sich Deine Verbundenheit mit dem Verein?

Boltz: Dem FCK verfallen bin ich schon seit ganz jungen Jahren. Mein Vater hat mich 1973 zum ersten Mal mit auf den Betzenberg genommen. Seit 1988 bin ich Vereinsmitglied und durch wenige Unterbrechungen Dauerkartenbesitzer. Selbstverständlich besuche ich jede Saison die meisten Heimspiele und auch immer viele Auswärtsspiele.

Der Betze brennt: Im Frühjahr hast Du bereits für einen Platz in der neu gegründeten Fanvertretung kandidiert, nun bewirbst Du Dich für den Aufsichtsrat. Was reizt Dich daran, Aufsichtsratsmitglied beim FCK zu werden?

Boltz: Mir geht es einzig und allein um den 1. FC Kaiserslautern und nicht um handelnde Personen. Ich kandidiere als Fan und zwar für die Interessen der Fans und Fanclubs. Meiner Meinung nach hat der Aufsichtsrat nicht die Aufgabe, Sponsoren oder potentielle Geldgeber zu finden. Das ist Aufgabe des Vorstands. Als Aufsichtsratsmitglied hat man aber die Pflicht und das Recht die Basis im Verein zu vertreten und ganz genau hinzuschauen.

Der Betze brennt: Welche spezielle Qualifikation bringst Du ein, um das Amt eines Aufsichtsratsmitglieds beim FCK auszuüben - neben der obligatorischen Kenntnis von wirtschaftlichen Sachverhalten?

Boltz: Viel Erfahrung im Geschäftsleben. Ich bin ausgebildeter Pädagoge und Kaufmann. Ich denke in beiden Bereichen ganzheitlich. Der Weg ist das Ziel ...

Der Betze brennt: Es gab einigen Wirbel um Deine Kandidatur, die zunächst sogar vom Ehrenrat abgelehnt wurde, was sich dann aber als großer Irrtum entpuppte. Was hatte es damit auf sich und ergibt sich hierdurch eine Belastung Deines Verhältnisses zu anderen FCK-Funktionären, mit denen Du im Aufsichtsrat ja zusammen arbeiten müsstest?

Boltz: Das stimmt. Der FCK hat die Ablehnung revidiert und damit ist die Sache für mich erledigt. Inhalte dieser Vorgehensweise gehören nicht an die Öffentlichkeit. Mit den handelnden Personen habe ich damit kein Problem. Durch die Rücknahme seitens des FCK bin ich zu meinem Recht gekommen.

Der Betze brennt: Blicken wir in die Zukunft. Welche Projekte siehst Du in den kommenden drei Jahren als die wichtigsten für den FCK an?

Boltz: Am wichtigsten wird sein, die Mannschaft in den nächsten Jahren in der 1. Bundesliga zu etablieren und selbstverständlich die Wirtschaftlichkeit des Vereins zu steigern.

Der Betze brennt: Zwei allgemeine Fragen, die wir schon vor der letzten Wahl gestellt haben, dürfen natürlich nicht fehlen. Zum einen, wie stehst Du zu einem möglichen Verkauf der Namensrechte am Fritz-Walter-Stadion?

Boltz: Ich halte nichts von der Vermarktung des Stadionnamens. Es gibt sicherlich andere Möglichkeiten, Gelder zu generieren und selbst mit der Marke „Fritz Walter“ Geld zu verdienen!

Der Betze brennt: Und zum anderen, wie bewertest Du die Möglichkeit einer Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung, auch in Hinblick auf die aktuelle Aufweichung der 50+1-Regel und den Einstieg von Investoren im Profifußball?

Boltz: Der Verein würde sich in der Region und an der Basis unglaubwürdig machen. Das ist meine persönliche Meinung. Ich halte von einer Ausgliederung nichts. Mit Investoren habe ich da weniger Probleme, aber der Verein muss dies noch alles selbst kontrollieren können.

Der Betze brennt: Zum Abschluss: Was sollten die FCK-Fans und -Mitglieder bezüglich Deiner Kandidatur noch wissen und warum sollten sie Dir ihre Stimme geben?

Boltz: Ich bin im Falle einer Wahl in dieses Gremium kein Interessenvertreter von Organisationen, schon gar nicht von Wirtschaftsunternehmen oder von der Politik. Die Vergangenheit hat gezeigt, wohin das viel zu oft geführt hat. Es geht einzig und allein um den 1. FC Kaiserslautern, um die Wahrung der Satzung und um das Kapital des Vereins, nämlich um die Tradition und die unzähligen treuen Fans. Diese garantieren in erster Linie das Überleben des FCK.

Der Betze brennt: Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Dir viel Erfolg bei der Aufsichtsratswahl!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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