Interview mit Aufsichtsratskandidat Ulf Imhäuser

„Identifikation mit und Leidenschaft für den Verein“

„Identifikation mit und Leidenschaft für den Verein“


Auch im Westerwald gibt es viele eingefleischte FCK'ler! Ulf Imhäuser, der 13. und damit letzte Aufsichtsratsbewerber im Interview mit „Der Betze brennt“, ist einer davon. Der 50-jährige ist Ausbilder bei der Deutschen Bahn und in seiner Heimat unter anderem im lokalen Sportverein tätig. Neben den typischen Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds möchte er sich beim FCK insbesondere im Bereich der Jugendarbeit mit einbringen, so Imhäuser.

Der Betze brennt: Hallo Herr Imhäuser! Wo waren Sie am späten Nachmittag des 26. September 2007 (0:2-Heimniederlage gegen den SV Wehen-Wiesbaden, vor dem Minusrekord von 17.102 Zuschauern mittwochs um 17:30 Uhr; Anm. d. Red.)?

Ulf Imhäuser (50): Als Mitglied des Verbandsgemeinderates Altenkirchen habe ich an diesem Abend ab 17:00 Uhr an der Sitzung dieses Rates teilgenommen.

Der Betze brennt: Stellen Sie sich doch bitte kurz vor, zunächst beruflich und privat.

Imhäuser: Ich arbeite bei der Deutschen Bahn AG, DB Fernverkehr AG, in Köln. Dort bin ich im Personalmanagement tätig und für die Auszubildenden als Ausbilder und Koordinator im Regionalbereich West - Standort Köln und Dortmund - verantwortlich. Ich wurde am 12. März 1958 in Altenkirchen im Westerwald geboren. Die Hälfte meines Lebens bin ich mit meiner Frau Gabriele verheiratet. Ich habe eine 23-jährige Tochter und einen 19-jährigen Sohn.

Der Betze brennt: Und welchen Bezug haben Sie zum 1. FC Kaiserslautern?

Imhäuser: Durch meinen Onkel - er war Jahrzehnte Ordner in der Westkurve - und seine Familie bin ich in der Saison 1973/1974 zum 1. FC Kaiserslautern gekommen. Eins meiner ersten Spiele, die ich gesehen habe, war das 7:4 gegen den FC Bayern München. Dieses Spiel hat mich so beeindruckt, dass ich seitdem Fan des 1. FC Kaiserslautern bin. Mitglied wurde ich im Mai 1990 nach dem 3:2-Pokalsieg gegen den SV Werder Bremen. Aktuell ist mein guter Freund und Bekannter Milan Sasic, ein ehemaliger Westerwälder, Trainer beim 1. FC Kaiserslautern. Ich erinnere mich noch gerne an die Abende bei Milan in der Kneipe in Altenkirchen, wo wir über Fußball gesprochen und diskutiert haben.

Der Betze brennt: Sie haben sich bereits mehrfach für einen Sitz im Aufsichtsrat des FCK beworben, scheiterten jedoch bisher. Was motiviert Sie zu Ihrer erneuten Kandidatur?

Imhäuser: Zunächst einmal: „Mehrfach“ ist meiner Meinung nach nicht ganz der passende Begriff. Es handelt sich lediglich um zwei Kandidaturen in den Jahren 2002 und 2006. Nun zu meiner Motivation: In nächster Zeit stehen im Verein strukturelle Veränderungen an. Hier bin ich bereit Verantwortung zu übernehmen. Im Rahmen dieser Verantwortung würde ich dann versuchen besonders im sportlichen Bereich, dort zusammen mit Stefan Kuntz und Milan Sasic, die Weichen in die richtige Richtung zu stellen, ohne dass der Verein 1. FC Kaiserslautern sein traditionelles und bekanntes Gesicht verliert.

Der Betze brennt: Welche Kompetenzen können speziell Sie in den Verein einbringen, neben der für ein Aufsichtsratsmitglied obligatorischen Kenntnis von wirtschaftlichen Sachverhalten?

Imhäuser: Meine Kompetenzen beziehe ich aus mehreren Tätigkeiten. Im fußballerischen Bereich war ich in der Vergangenheit selbst aktiver Spieler und Trainer. Schon seit mehr als 25 Jahren leiste ich Vereinsarbeit auf mehreren Ebenen. 1994 habe ich mein Diplom als Vereinsmanager beim Deutschen Sportbund in Berlin gemacht und bin bis heute in dieser Funktion im Vorstand der Sportfreunde Neitersen tätig. In der Jugendarbeit bin ich als Vorsitzender des Fördervereins der Sportfreunde aktiv. Diese Förder- und Aufbauarbeit hat dazu geführt, dass sich die erste Mannschaft mit diesem „Unterbau“ in der Rheinlandliga (sechste Liga, Anm. d. Red.) etablieren konnte. Beruflich kann ich auf langjährige Erfahrung im Personalmanagement zurückgreifen. Diese Qualifikationen befähigen mich, den Vorstand zu beraten und zu unterstützen.

Der Betze brennt: Wie sehen Sie die Zukunft des FCK?

Imhäuser: In sportlicher Hinsicht kurzfristig aus der 2. Bundesliga aufzusteigen, sich mittelfristig in der 1. Bundesliga zu etablieren und langfristig wieder internationalen Fußball im Fritz-Walter Stadion zu erleben. Hier vertraue ich voll und ganz in die fachliche Kompetenz von Stefan Kuntz und Milan Sasic. Sie haben es verstanden den 1. FC Kaiserslautern innerhalb kürzester Zeit wieder nach oben zu führen. Auf wirtschaftlicher Seite ist es vorrangiges Ziel, die finanzielle Lage des 1. FC Kaiserslautern wieder zu stabilisieren, damit zukünftig unter anderem über den Rückkauf des Stadions nachgedacht werden kann.

Der Betze brennt: Diskussionswürdige Themen waren und sind stets der mögliche Einstieg eines Investors (Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung) oder der Verkauf des Namens Fritz-Walter-Stadion. Wie ist Ihr Standpunkt bezüglich einer möglichen Ausgliederung, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die so genannte 50+1-Regelung?

Imhäuser: Die 50+1-Regelung besagt, dass im Falle des Einstiegs eines Großinvestors dieser nicht die Anteilsmehrheit am Klub haben darf, zudem behält der Verein die Entscheidungshoheit über die Personalien. Heute bin ich der Meinung, dass der 1. FC Kaiserslautern sein eigene Herr im Hause bleiben soll.

Der Betze brennt: Und wie stehen Sie als potentielles Aufsichtsratsmitglied zu einem möglichen Verkauf der Namensrechte am Fritz-Walter-Stadion?

Imhäuser: Ich bin gegen eine Namensänderung des Fritz-Walter-Stadions. Würde sich jedoch ein Sponsor finden, der bereit ist trotz erworbener Rechte, “Fritz Walter“ als Bestandteil des Stadionnamens zu erhalten, sollte man diese grundsätzliche Haltung überdenken. Auf eine solche Einnahmequelle kann der Verein meiner Meinung nach nicht verzichten.

Der Betze brennt: Wie sieht für Sie die ideale Besetzung des Aufsichtsrates für einen Verein wie den 1. FC Kaiserslautern aus - ausgehend von den verschiedenen Referenzen der Bewerber, unter denen sich in den letzten Jahren ja beispielsweise Wirtschaftsfachleute, Juristen, Ärzte, Ex-Fußballer oder auch Vertreter der Fan-Basis und von Sponsoren befanden?

Imhäuser: Identifikation mit und Leidenschaft für den Verein sind für mich die wesentlichsten Voraussetzungen, die ein gutes Aufsichtsratmitglied mitbringen muss. Deshalb ist die Berücksichtigung der Fan-Basis im Aufsichtsrat meiner Meinung nach von besonderer Bedeutung. Natürlich sollte auch das Fachwissen aus den Bereichen Sport, Verwaltung, Politik und Wirtschaft vorhanden sein. Zusammenfassend aber ist es wichtig, dass der Aufsichtsrat als Team funktioniert und an einem Strang zieht.

Der Betze brennt: Zum Abschluss: Was sollten die FCK-Fans und -Mitglieder bezüglich Ihrer Kandidatur noch wissen und warum sollten sie Ihnen ihre Stimme geben?

Imhäuser: Meine Stärken liegen in der Organisation und der Jugendarbeit. International gewinnt die Nachwuchsarbeit heutzutage immer größere Bedeutung. Für einen Spitzenverein ist es wichtig, eigene Talente zu fördern und an den Leistungssport heranzuführen, damit nicht unnötig finanzielle Mittel in teure Neueinkäufe investiert werden müssen. Diese Notwendigkeit hat der 1. FC Kaiserslautern mit der Einrichtung des Nachwuchsleistungszentrums am Fröhnerhof erkannt. Diese gute Jugendarbeit gilt es weiterhin zu fördern und auszubauen. Dabei möchte ich mich besonders einbringen. Insgesamt möchte ich als Quereinsteiger versuchen, mit meinen Ideen die jetzige positive Entwicklung des Vereins weiter voranzutreiben. Sollten Ihnen diese Aspekte am Herzen liegen, werbe ich um Ihre Stimme am 3. Dezember 2008.

Der Betze brennt: Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Aufsichtsratswahl!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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