In eigener Sache: Interview mit Dr. Martin Sester

Servus, Martin, mach's gut!

Servus, Martin, mach's gut!


Mit Dr. Martin Sester, im Internet auch bekannt unter dem Pseudonym „Mörserknecht“, zog am 3. Dezember 2008 ein Mitarbeiter von „Der Betze brennt“ in den Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern ein. Da hiermit auch das Ausscheiden aus der Redaktion des Online-Magazins einher geht, möchten wir Martin an dieser Stelle nochmals alles Gute für die Zukunft wünschen und natürlich zum „Abschied“ auch das neue Aufsichtsratsmitglied selbst zu Wort kommen lassen.

Der Betze brennt: Hallo Martin, zunächst einmal vielen Dank für Deine tatkräftige Mitarbeit bei „Der Betze brennt“ und natürlich nochmals herzlichen Glückwunsch zum Einzug in den Aufsichtsrat des FCK. Anfangs als aktiver Forumsuser und seit 2006 dann als festes Redaktionsmitglied warst Du an der Entwicklung des Online-Magazins zu einem - ohne überheblich klingen zu wollen - festen Bestandteil der FCK-Familie beteiligt. Wie blickst Du auf diese Zeit zurück?

Dr. Martin Sester (Mörserknecht): Für die Zeit als Redaktionsmitglied möchte ich mich ebenfalls bedanken. „Der Betze brennt“ hat sich über die Jahre phantastisch entwickelt, als Informationsplattform und Forum, in dem man als FCK-Fan gemeinsam weinen, lachen und sich freuen konnte und schließlich als Ausgangspunkt für viele Kontakte. Meinen eigenen Beitrag am Erfolg der Seite schätze ich gar nicht so groß ein, da gibt es viel engagiertere Mitarbeiter, so dass „Der Betze brennt“ sich wie gehabt kontinuierlich weiterentwickeln wird.

Der Betze brennt: Anfang 2005 ist aus den Diskussionen im Forum heraus ja auch die Fan-Initiative „Stimmung Westkurve“ entstanden, an der Du aktiv mitgewirkt hast.

Sester: Genau. Es war super, wie viele Fans zum Fan-Treffen im April 2005 kamen und ebenso super ist, dass viele Ideen für die Gestaltung der „neuen“ Westkurve nach der WM tatsächlich umgesetzt wurden. Zum Beispiel echte Stehplätze, Aufhebung der Blocktrennung, weitere Fahnen für die Kurve, weniger aufdringliches Stadionradio und so weiter.

Der Betze brennt: Nun bist Du also Aufsichtsratsmitglied beim 1. FC Kaiserslautern, bei der Wahl durch die Mitgliederversammlung hast Du die zweitmeisten Stimmen nach dem neuen Vorsitzenden Prof. Dr. Dieter Rombach erhalten. Nachdem nun einige Wochen vergangen sind: Was ist das für ein Gefühl?

Sester: Anfangs haben sich natürlich die Ereignisse überschlagen und ich war regelrecht sprachlos. Natürlich hatte ich gehofft, es zu schaffen, aber ein solches Ergebnis hätte ich niemals erwartet. Das verpflichtet einen natürlich auch. Und es freut mich ungemein, das Vertrauen der Mitglieder erhalten zu haben. Meine Kollegen im Aufsichtsrat sind alle etwa 25 Jahre älter als ich. Da hilft natürlich auch das starke Wahlergebnis, um von vornherein auf Augenhöhe zu sprechen.

Der Betze brennt: Einige Fans und Mitglieder befürchteten im Vorfeld der Aufsichtsratswahl, dass Du als Mitarbeiter eines Online-Magazins interne Informationen ausplaudern könntest.

Sester: Davon hätte doch niemand etwas. Erstens würde ich Gefahr laufen, dem Verein zu schaden, wenn ich pflichtwidrig handeln würde - dabei bin ich natürlich für das Gegenteil angetreten, nämlich mich an der positiven Weiterentwicklung des FCK zu beteiligen. Zweitens ist man bei „Der Betze brennt“ immer recht gut informiert, weil schlicht viele Informationen bei einem so bekannten Forum zusammenlaufen. Und dass man bei „Der Betze brennt“ mit sensiblen Informationen auch verantwortungsvoll umgeht und das Wohl des FCK wichtiger ist, als der Ruhm der „schnellen Meldung“, hat sich bereits mehrfach gezeigt. Was mich persönlich betrifft, werde ich während meiner Zeit als Aufsichtsrat weiterhin täglich hier lesen. Beiträge wird es von mir aber keine geben, weder als Artikel noch im Kommentarbereich.

Der Betze brennt: Auch ohne Geheimnisse zu verraten: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Deinen neuen Aufsichtsratskollegen? Wie läuft eine Sitzung dieses Gremiums ab, wie oft trefft Ihr Euch? Viele FCK-Fans haben hiervon überhaupt keine konkrete Vorstellung.

Sester: Es gibt regelmäßige Sitzungen, etwa jeden Monat eine, sowie bei Bedarf weitere. Im Übrigen läuft die Kommunikation in Einzelfragen zur Vorbereitung auf eine Sitzung auch per E-Mail. Es wird viel Wert auf Effizienz gelegt und dazu gehört auch, dass man sich vorher bereits auf die wichtigsten Themen vorbereiten und sich darüber austauschen kann. Man darf den Aufsichtsrat nicht als Gremium begreifen, in dem verdiente Mitglieder ehrenhalber sitzen und darauf warten, dass der Vorstand demütig seine Anliegen vorträgt. Gefragt ist vielmehr kooperatives Zusammenwirken und das geht mit diesem professionellen Vorstand nur, wenn der Aufsichtsrat ebenfalls professionell arbeitet. Zu letzterem gehört auch, dass man getroffene Entscheidungen nach außen gemeinsam trägt, wenngleich es bei einem Kollegialorgan in der Natur der Sache liegt, dass nicht immer alle einer Meinung sein können.

Der Betze brennt: Was möchtest Du den Fans, Vereinsmitgliedern und Lesern von „Der Betze brennt“ abschließend noch mit auf den Weg geben?

Sester: Der FCK ist noch lange nicht soweit, wie er sein müsste, um seinen angestammten Platz im deutschen Fußball wieder einnehmen zu können. Es muss kontinuierlich weiter an Verbesserungen gearbeitet werden. In diesem Zusammenhang erlaube ich mir auch mal einen Appell an die Westkurve: Die Stimmung hat sich im Jahr 2008 wieder deutlich gebessert, aber es muss weiter an einem Strang gezogen werden, damit wir wieder dauerhaft Festungsstärke erreichen. Oder um mal mit dem Worten des Forumsusers „playball“, irgendwann in den 90ern mit dem Mikro in der Hand in Block 8, zu sprechen: „Frieher hat die Mannschaft vier-null hinne geläh, awwer die Weschdkurv hat wie ä Mann hinner de Mannschaft gestann!“

Der Betze brennt: Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!

Auch wir danken Dir, lieber Martin, für Deinen Einsatz und die Zeit, in welcher Du „Der Betze brennt“ stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden hast - und wir freuen uns für Dich und für den 1. FC Kaiserslautern, dass Du Deine Leidenschaft nun direkt im Aufsichtsrat des Vereins fortsetzen kannst!

Servus, Martin, mach's gut! Alles Gute für Deine neue Tätigkeit wünscht Dir
das Team von „Der Betze brennt“

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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